– Großübung: Brand im historischen Ortskern von Millstatt –

Am Samstag, dem 18. Oktober 2025 fand die Abschnittsfeuerwehrübung des Abschnittes Millstatt–Radenthein statt. Als Übungsobjekt diente in diesem Jahr ein ganz besonderes Gebäude: Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) stellten als Eigentümerin den 950 Jahre alten Gebäudekomplex des Stiftes Millstatt für diese realitätsnahe Übung zur Verfügung.

Gegen 13:25 Uhr meldete die im Jahr 2023 installierte Brandmeldeanlage eine Rauchentwicklung im Dachbereich, woraufhin die ersten Feuerwehren alarmiert wurden. Das Übungsszenario sah eine starke Rauchentwicklung an mehreren Stellen des Daches sowie mehrere eingeschlossene Personen in verschiedenen Gebäudeteilen vor. Aufgrund der historischen Bausubstanz des sogenannten historischen Ortskerns von Millstatt – mit engen Gängen, steilen Treppen und einem nicht befahrbaren Innenhof – gestaltete sich der Einsatz besonders anspruchsvoll.

Mehrere Feuerwehren übernahmen die Löschwasserversorgung aus dem Millstätter See. Zahlreiche Atemschutztrupps drangen auf den rund 1.600 Quadratmeter großen Dachboden vor, um die Ursache der Rauchentwicklung zu erkunden – ein kräftezehrender und anspruchsvoller Einsatz. Parallel dazu wurde mit der Drehleiter der Feuerwehr Bad Kleinkirchheim ein Außenangriff gestartet.

▶ Herausforderndes Szenario im denkmalgeschützten Stift

Als der Brand im Osten auf den Dachboden der Stiftskirche übergriff und es zu einem zweiten Brandausbruch im Westen kam, wurden um 13:45 Uhr weitere Feuerwehren nachalarmiert. Die engen Gänge und verwinkelten Zugänge erschwerten die Schlauchverlegung erheblich – teils mussten diese auch außen am Gebäude geführt werden, um zusätzliche Löschangriffe durchführen zu können. Unterstützung kam zudem von der Drehleiter der Feuerwehr Spittal, die einen weiteren Außenangriff vornahm.

Neben zahlreichen Übungsbeobachtern überzeugten sich auch Millstatts Bürgermeister Alexander Thoma, Radentheins Bürgermeister Michael Maier sowie Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober persönlich von der Leistungsfähigkeit der eingesetzten Kräfte.

Nach rund drei Stunden konnte das taktische Übungsende gegeben werden. Die komplexe Übung verlief unfallfrei. In der anschließenden Nachbesprechung betonte Einsatzleiter Christian Göckler, wie wichtig es sei, „Einsätze in solch komplexen Objekten zu üben, um auf außergewöhnliche Situationen in so großen und schwer zugänglichen Gebäuden bestmöglich vorbereitet zu sein.“

Er dankte den Österreichischen Bundesforsten für die großzügige Bereitstellung des Übungsobjektes, „durch die wertvolle Erfahrungen gesammelt werden konnten.“

▶ Umfassende Vorsorge für den Ernstfall

Die Österreichischen Bundesforste haben in den vergangenen Jahren umfangreiche Brandschutzmaßnahmen im Stift umgesetzt – darunter die Installation einer modernen Brandmeldeanlage sowie die Ausarbeitung eines Fluchtwegekonzepts. Aufgrund des Denkmalschutzes sind jedoch keine zusätzlichen baulichen Rettungswege möglich.

„Die Verantwortung für ein 950 Jahre altes Gebäudeensemble, seine Bewohner und Besucher ist groß und verlangt Respekt vor der Aufgabe. Das schnelle und professionelle Handeln der Einsatzkräfte beruhigt ungemein – und ich hoffe, dass wir das Erprobte nie im Ernstfall benötigen werden“, sagte Antje Güttler, Leiterin des Forstbetriebs Kärnten-Lungau der Österreichischen Bundesforste.

Zum gemeinsamen Abschluss luden die Bundesforste alle Einsatzkräfte zu einer wohlverdienten Stärkung ein.

Insgesamt nahmen rund 180 Einsatzkräfte von 14 Feuerwehren des Abschnittes Millstatt–Radenthein sowie aus Seeboden und Spittal an der Drau an der Übung teil.

▶ Bildergalerie: https://galerie.bfkdo-spittal.org/abschnittsuebung-0205-2025

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